Selbstfindung auf Sardinien

Von nicht erwarteter Kälte zunächst erst mal schockgefrostet zog ich mich zurück in mich und in die Natur. So wie die Sonne mich langsam auftaute, erkannte ich nach und nach wie es funktionierte, zu mir selbst zu kommen und mein neu erworbenes Wissen auch umzusetzen…

Vertrauen und Mut, meinen Weg zu gehen

Selbstfindung auf Sardinien

Seit ich auf Sardinien bin, habe ich sehr viel Zeit mit mir selbst in der Natur und mit dem Studium des Buches „Sei Du selbst und verändere die Welt“ und der Umsetzung der darin beschriebenen Werkzeuge verbracht.

Ich habe dabei erkannt, dass ich mein ganzes Leben lang noch nie wirklich ich selbst war. Dass ich in Rollen geschlüpft bin, die ich für mich gar nicht als passend empfand, die ich aber trotzdem ausfüllte. Das fühlte sich SCHWER an, aber ich dachte: das muss so sein, denn das Leben ist ja schließlich kein Wunschkonzert. Aber warum eigentlich nicht??? Diese Frage stellte ich gar nicht.

Ich habe es schlichtweg versäumt, mich rechtzeitig auf meine Hinterbeine zu stellen, die volle Verantwortung für mich und mein Sein zu übernehmen und mir DAS Leben MEINER WAHL zu erschaffen. Das hätte ich gekonnt, aber ich habe es nicht getan. Stattdessen bin ich (ganz bestimmt gut gemeinten) Empfehlungen und Ratschlägen gefolgt und habe das Leben bekommen, das sich andere für mich gewünscht hatten. Ich war finanziell unabhängig, hatte ein gesichertes Auskommen und geordnete Lebensverhältnisse. Das war auch wirklich gut, hat mir viel ermöglicht, mir glückliche Erlebnisse, sowie eine gewisse Leichtigkeit und Sorglosigkeit in mein Leben gebracht. Wieviel DAS wert war, habe ich erst gespürt, als ich es nicht mehr hatte…

Zum Monatsbeginn immer zuverlässig einen durchaus respektablen Geldbetrag auf meinem Konto vorzufinden, war grandios und sowas von beruhigend… Dafür konnte ich die Kröte, dass der Job, für dessen Ausübung ich diese Summe bekam, nicht der war, den ich mir aus freien Stücken für mich ausgesucht hätte, schon schlucken… Aber wie sieht das dann irgendwann in einem Magen aus, wenn sein Inhalt zu einem großen Teil aus einer Ansammlung schwer verdaulicher Kröten besteht? Und wie fühlt es sich an?

Es gab im Verlauf meines Lebens tatsächlich eine Zeit, in der es mir gelungen ist, meinen Job und seine Rahmenbedingungen und auch meine übrigen Lebensverhältnisse so zu gestalten, dass sie wirklich optimal waren. Wenn ich mit meinem heutigen Wissensstand darauf zurückblicke, stelle ich fest, dass ich mich tatsächlich damals schon der von Dain Heer in dem bereits erwähnten Buch vorgestellten Werkzeuge bedient hatte. Rein intuitiv! Und sehr erfolgreich! Ich war in einer wirklich guten Energie! Und ich war so frech, vorgegebene Rahmenbedingungen nicht zu akzeptieren und einfach Neues zu zaubern! Ich hatte die Kunst des magischen Erschaffens wirklich in Vollendung drauf, war aber damals mit wenig zufrieden. Wie hätte es noch besser werden können??? Da wäre sicher noch viel mehr möglich gewesen, wenn ich es mir zugetraut und erlaubt hätte…

Dann kam das Jahr 2010 und mit ihm eine große Umorganisation an meiner Arbeitsstelle, die mir überhaupt nicht gefiel. Ich erhob meine Stimme, prangerte Fehlentscheidungen und daraus resultierende Missstände an. Doch ich rannte nur gegen Betonwände und holte mir eine blutige Nase. Mich völlig rat- und machtlos fühlend nahm ich mir meine Selbstermächtigung zur Gestaltung meines Lebens und begab mich in die Opferrolle. Ich verlor den Glauben an mich und meine Magie und damit auch meine Zauberkraft. Ab diesem Zeitpunkt übernahm das Mangeldenken das Regiment in meinem Leben.

Nach und nach wendete sich damit alles zum Negativen. Meine innere Zufriedenheit und meine vormals große Dankbarkeit für mein wirklich so liebevolles, wunderschönes und harmonisches Sein kamen mir abhanden. Meine Gesundheit auch. Ich fühlte mich klein und schwach und gab dankbar dafür, dass sich andere um mich kümmerten und mich auffingen, die Verantwortung für mich aus meinen Händen.

So kam es, dass ich mich plötzlich in einem wahren Dschungel von Therapeuten und Coaches wiederfand, die alle mit ihren jeweils ultimativ besten Methoden und Angeboten um mich warben. Das klang und tat alles so gut und so hüpfte ich von einem zum nächsten – immer auf der Suche nach dem Wunder, das mein Leben über Nacht wieder in Ordnung bringen würde. Ich wurde richtiggehend lethargisch und alles, was mir einst so viel Freude bereitet hatte (z.B. malen und schreiben), schob ich weit von mir weg – in der neu über mich selbst verhängten Beurteilung, es sowieso nicht zu beherrschen und niemandem auf dieser Welt damit etwas geben zu können.

Ich verliebte mich in jemanden, der mir wie der sehnlich erwartete Rettungsanker erschien. Der Prinz, der ausgezogen war, das Aschenbrödel Uta aus seinem Jammersumpf herauszuholen und ihm ein neues Dasein in Glanz und Gloria in einem goldenen Lebenspalast zu schenken. So verlor ich schließlich auch noch das, was bis dato das allergrößte und schönste Geschenk in meinem Leben war: die wunderbare Beziehung zu meinem Mann. Wir trennten uns und die Erwartung, dass mein Leben nun leichter werden würde, stellte sich als kompletter Trugschluss heraus. Dämmerte mir doch langsam, dass es sich bei der schweren Last, die ich auf meinen Schultern trug und die mich immer mehr in die Knie zwang, um niemand anderen als mich selbst handelte.

Leider dämmerte das auch meinem Traumprinzen, der aus seinem anfänglich euphorischen Glücksrausch in der Meinung, eine Göttin erobert zu haben, jäh erwachte und nur das bedürftige Aschenbrödel vorfand, das darauf wartete, von seinem mangelbehafteten Schicksal erlöst zu werden. Au weia! Und anstatt dass es nun endlich bei mir „Klick“ gemacht hätte, verbrachte ich etliche Jahre in der Hoffnung, dass mein Lebensmärchen bald mit dem ihm gebührenden Happy End gekrönt werden würde. Doch das geschah nicht. Wie auch?

Und wenn ich es jetzt so betrachte, muss ich sagen: Gott sei Dank nicht! Das Muster, dass eine Liebesbeziehung eine Verschmelzung zweier Bedürftiger ist, deren Aufgabe es ist, den anderen glücklich zu machen und die das auch vom jeweils anderen erwarten, hat endgültig ausgedient. Neues will kreiert und gelebt werden, doch ich gab ihm keine Chance, indem ich um nichts in der Welt bereit war, meine alten Programmierungen loszulassen.

Das gelang mir erst mit großem räumlichen Abstand und nachdem ich das Buch „Sei du selbst“ gelesen hatte…

 

 

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